Unabhängig von Krisen

März 29th, 2023 by Ilka

Erstellt: 28.02.2023, 13:50 Uhr (Frankfurter Neue Presse)

Von: red Redaktion

Rosbach/Ortenberg (pm). Tief beeindruckt von dem ehrenamtlichen Engagement zeigte sich eine Delegation der Rosbacher SPD bei ihrem Besuch des Energiedorfes Bergheim, einem Ortsteil von Ortenberg.

Auch Stabsstellenleiter Sebastian Briel nahm am Termin teil, um sich zusammen mit den Genossen und Genossinnen über Ansätze einer lokal verankerten Energieerzeugung zu informieren. In Bergheim versorgt die von den Bewohnern getragene gemeinnützige Genossenschaft Energiedorf-Bergheim eG nun schon seit vielen Jahren weite Teile des Dorfes mit Wärme über ein Nahwärmenetz.

Empfangen wurden die Besucher von der Ortenberger Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Hartmut Langlitz, einem der Initiatoren des Projektes. »Herzstück unseres Nahwärmenetzes«, sagte Langlitz, »ist die Holzhackschnitzelheizung.« Bevor die Anlage in Betrieb gehen konnte, waren einige Hürden zu nehmen. »Politik und das hohe ehrenamtliche Engagement«, führte Pfeiffer-Pantring aus, »haben an einem Strang gezogen und das Projekt zum Erfolg geführt.« Regionale Besonderheiten wie eine waldreiche Umgebung, die den Rohstoff für die zu verfeuernden Hackschnitzel liefert, und eine gewachsene, intakte Dorfstruktur seien hinzugekommen. Faktoren, die nicht eins zu eins auf andere Orte übertragbar sind.

Auch die technische Ausstattung überzeugte die Besucher: Um für einen Krisenfall gewappnet zu sein und Spitzenlasten abzufangen, findet sich neben dem 1000-kW-Holzhackschnitzelkessel noch ein 1600-kW-Ölheizkessel. Hinzu kommt ein 40 000 Liter fassender Warmwasserspeicher. Die Halle ist mit einer Fotovoltaikanlage bedeckt und auch eine Solarthermieanlage wurde inzwischen errichtet.

»Die Bergheimer können stolz auf das Erreichte sein«, meinte der SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Hans-Peter Rathjens. Der Ort sei zu einem guten Teil unabhängig von Öl- und Gaspreiskrisen, die Wertschöpfung bleibe in der Region, die Logistik zeichne sich durch kurze Wege aus und durch die Verbrennung von Holz als nachwachsendem Rohstoff werde der natürliche Kreislauf gewahrt. Auch lasse sich die mineralische Asche als Dünger nutzen.

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Verlässliche Wärme ohne Gas und Öl

April 1st, 2022 by Ilka

Verlässliche Wärme ohne Gas und Öl

(Kreis-Anzeiger, 23.03.2022 von: red Redaktion)

Wie Bergheim die Energiewende geschafft hat – SPD-Kreistagsmitglieder informieren sich

Ortenberg (red). Die Energiepreise explodieren, Öl und Benzin erreichen Preise, die noch vor wenigen Wochen unvorstellbar waren. »Unsere Bevölkerung und unsere Wirtschaft benötigen große Mengen an Energie. Die aktuelle politische Lage zeigt jedoch, dass wir uns dabei nicht in Abhängigkeiten von anderen Staaten begeben sollten. Das Energiedorf Bergheim ist ein hervorragendes Beispiel, dass es andere Wege gibt, wenn Politik und Bevölkerung an einem Strang ziehen und mit viel Engagement und Kreativität ans Werk gehen«, so der Sprecher für Regionalentwicklung der Wetterauer SPD Rouven Kötter bei einem Besuch vor Ort.

Gestärkte Dorfgemeinschaft

Hartmut Langlitz, Aufsichtsrat des Energiedorfs Bergheim, erläuterte gemeinsam mit Ortenbergs Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring Konzept und Idee hinter dem Energiedorf und führte über das beeindruckende Areal. Mit Holzhackschnitzeln und Pellets aus der Region werden von hier aus rund zwei Drittel des Ortes über ein Nahwärmenetz versorgt. »Das ist gelebte regionale Wertschöpfung und gibt einem Ort Zukunft. Bergheim hat durch das Projekt an Attraktivität gewonnen und gleichzeitig hat es die Dorfgemeinschaft gestärkt«, berichtet die Bürgermeisterin während des Rundgangs. »Die Aufgabe war keineswegs einfach, denn die Wärmeversorgung muss verlässlich sein und rund um die Uhr funktionieren«, so Pfeiffer-Pantring.

Die anwesenden Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion, Henrike Strauch, Elfriede Pfannkuche, Lena Herget-Umsonst und Rudolf Haas, waren sehr beeindruckt von dem Projekt: »Hier wurde eine Gelegenheit ergriffen und beherzt und mutig angepackt. Die Verantwortlichen können stolz auf ihr Dorf und ihre visionäre Idee sein«, so die Gruppe.

Straßensanierung ebnet den Weg

Möglich wurde das beispielgebende Vorhaben durch eine Komplettsanierung der Straßen in Bergheim, die durch den angrenzenden Steinbruch mehr als marode waren. Diese Baumaßnahmen nutzte man, um ein Nahwärmenetz zu verlegen. Möglich war dies nur dank einer ausreichenden Anzahl an Verträgen für den Anschluss von Haushalten und eine Bürgschaft der Stadt. »Ohne den Mut und die Entschlossenheit der Akteure sowie das Vertrauen ineinander, wäre diese Chance an Bergheim vorbeigezogen«, sind sich die SPD-Kreistagsmitglieder sicher. Der nachwachsende Rohstoff Holz, der in unmittelbarer Nachbarschaft in großem Umfang vorhanden ist, sorgt nun für verlässliche Wärme in Bergheim, unabhängig von Energie-Importen aus anderen Ländern. »Das Energiedorf Bergheim kann nicht einfach kopiert werden, aber es ist ein gutes Beispiel, dass wir etwas ändern können, wenn wir es wollen und es gemeinsam anpacken.«

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In Ortenberg heizt man gemeinsam

Oktober 20th, 2019 by Ilka

In Ortenberg heizt man gemeinsam

(Frankfurter Rundschau, 22.09.2019)

Ortenberg zeigt, wie Klimaschutz geht. Die Genossenschaft nennt sich Energiedorf Bergheim.

Von Jutta Rippegather

Sie nennen sich „Energiedorf Bergheim“. Und die Genossen sind mächtig stolz auf das, was ihre Genossenschaft hat. Können sie auch. 120 Häuser sind an ihr mit Holzhackschnitzeln betriebenes Kraftwerk am Ortseingang angeschlossen. Gerade heute seien zwei neue hinzugekommen, berichtet Aufsichtsratsvorsitzender Hartmut Langlitz dem Besuch aus der Landeshauptstadt. 6000 Euro zahlt ein Genosse in Bergheim für seinen Anteil. Und ist von allen Nachteilen einer Ölheizung befreit. Keine Platzverschwendung durch Tanks, keine grauen Haare wegen der steigenden Ölpreise. So wird ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Die Luftqualität, versichert eine Genossin, habe sich riechbar verbessert. Und man engagiere sich für die Gemeinschaft.
Bergheim ist einer von zehn Stadtteilen von Ortenberg im Wetteraukreis. Regiert wird der 9000-Einwohner-Ort seit knapp 20 Jahren von Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring. Die umtriebige Sozialdemokratin ist neue kommunale Vorsitzende des Lenkungsausschusses des Bündnisses der Klima-Kommunen. Das ist nicht der einzige Grund, warum Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) der Stadt am südlichen Ausläufer des Vogelsbergs einen Besuch abstattet. Ortenberg handele seit Jahren in Sachen Klimaschutz vorbildlich. „Ich erwarte Anregungen, auch dafür, wo wir noch mehr helfen können.“ Die Landesregierung habe beschlossen, dass Hessen bis zum Jahr 2050 klimaneutral sein solle. Was sie nicht erwähnt: Die Grünen-Basis hatte jüngst gegen das Votum ihrer Minister den Termin sogar auf 2035 vorverlegt.
Um das Ziel zu erreichen, müssten alle an einem Strang ziehen, sagt Hinz. Der Bund, von dem sie mehr Unterstützung erwarte, das Land, die Kommunen und die Bürger. Leute also wie die Genossen in Bergheim, die sich nicht auf ihrem Erfolg ausruhen, sondern weiter in die Zukunft planen. Die Halle ist groß genug, um auch noch andere Technik beherbergen zu können, die sich noch keiner vorstellen kann. Und auf der Wiese nebenan soll ein Feld mit Sonnenkollektoren den Wärmebedarf im Sommer abdecken. Holz, das aus den Wäldern in der Umgebung kommt, ist schließlich endlich. Das Ziel heißt Verzicht auf alle fossilen Brennstoffe. Das hört die Ministerin gerne. „Die Klima-Kommune Ortenberg zeigt, wie es geht“, sagt sie. Rund 10 500 Tonnen CO2 spare die Stadt mit den bisher umgesetzten Klimaschutzprojekten ein. Das Land unterstütze sie dabei.
Das Energiedorf Bergheim ist das spektakulärste Projekt. Doch auch rund um das Bürgerhaus gibt es einiges zu entdecken. Die LED-Straßenbeleuchtung, die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Kindergartens, die die Mittelhessische Energiegenossenschaft betreibt. An einer Tafel können Kinder und Eltern ablesen, welchen Sonnenernteertrag der Tag bislang gebracht hat.
Die vom örtlichen Energieversorger OVAG betriebene Ladestation am Feuerwehrhaus wird allerdings so gut wie nicht genutzt, wie die Bürgermeisterin auf Nachfrage einräumt. Elektroautobesitzer seien im strukturschwachen Ortenberg noch rar und wenn es welche gebe, dann hätten die wohl eine eigene Garage mit Stromanschluss.
Ein großer Erfolg hingegen sei die Modernisierung des Bürgerhauses gewesen. Von außen ist dem energetisch sanierten Gebäude nicht anzusehen, dass es aus den 60er Jahren stammt. Es habe einiges an Überredenskunst gekostet, um gewisse Stadtverordnete davon zu überzeugen, dass es nicht abgerissen werden sollte, sagt die Rathauschefin. Heute weiß sie: „Wir waren Trendsetter.“ Die Mühen hätten sich gelohnt. „Jetzt, wo alle über das Klima reden, hat sich erst recht gezeigt, dass wir richtig lagen.“ Auch das Bürgerhaus wird mit Holzhackschnitzeln aus den Wäldern der Umgebung geheizt, in Spitzenzeiten kann eine Ölheizung hinzugeschaltet werden. Die jährlichen Heizkosten liegen bei 8000 Euro. Vor der Sanierung im Jahr 2012 wurden 50 000 Liter Öl verbrannt. Richtig warm wurde es trotzdem nicht. Das ersparte Geld fließt nicht in den städtischen Haushalt, sondern in die Pflege und Unterhaltung des Gebäudes. Und die Bürger könnten die Vorteile nicht nur sehen, sondern auch bei Veranstaltungen im 300 Menschen fassenden Saal spüren, sagt die Bürgermeisterin: „Früher musste man hier im Winter immer den Mantel anlassen, weil es nie richtig warm wurde.“

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„Spielraum ausnutzen“

Oktober 20th, 2019 by Ilka

„Spielraum ausnutzen“

(Kreis-Anzeiger am 21.09.2019)

Hessische Umweltministerin Priska Hinz besucht Klima-Kommune Ortenberg

Von mü

Umweltministerin Priska Hinz hat am Donnerstag die Klima-Kommune Ortenberg besucht. Mit dabei waren neben Ute Arendt-Söhngen, Bürgermeisterin Pfeiffer-Pantring auch die SPD-Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl sowie Hartmut Langlitz, Vorsitzender der zum Betrieb der Holzhackschnitzel-Anlage gegründeten Genossenschaft, und Peter Dietrich vom Vorstand.

ORTENBERG – Die hessische Umweltministerin Priska Hinz war am Donnerstag zu Besuch in der Klima-Kommune Ortenberg und hat sich über die dortigen Klimaschutzprojekte informiert. „Klimaschutz geht uns alle an. Wir haben in Hessen Einfluss auf etwa 20 Prozent der CO2-Emissionen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir diesen Spielraum auf Landesebene und auf kommunaler Ebene ausnutzen.“ Die Klima-Kommune Ortenberg zeige wie das gehe: Rund 10 500 Tonnen CO2 spart die Kommune pro Jahr mit bereits umgesetzten Klimaschutzprojekten ein. „Am Ende brauchen wir aber auch die entsprechenden Rahmenbedingungen auf Bundesebene, damit wir unsere Klimaziele erreichen können“, erläuterte die Ministerin bei ihrem Besuch.
Ortenberg ist seit 2013 Mitglied im Bündnis der Klima-Kommunen in Hessen. Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring ist zudem die neue kommunale Vorsitzende des Lenkungsausschusses des Bündnisses der Klima-Kommunen. Die Mitgliedschaft ist für die Kommunen kostenlos. Das Land unterstützt bei der Erstellung von CO2-Bilanzen, bei der Ausarbeitung von Aktionsplänen und bei der Suche nach Fördermitteln. Zusätzlich können Klima-Kommunen von höheren Fördersätzen bei der Klimarichtlinie des Umweltministeriums profitieren. „Wir haben unsere Klimarichtlinie neu angepasst: Klima-Kommunen erhalten Zuschüsse von bis zu 90 Prozent für ihre Klimaschutzprojekte. Auch gibt es neue Fördermöglichkeiten für die Haus- und Hofbegrünung, Trinkbrunnennetze oder Verleihsysteme für Fahrräder und Lastenräder. Es lohnt sich, Klima-Kommune zu werden“, unterstrich die Ministerin. Am Donnerstag sei just die 200. Klima-Kommune in Hessen hinzugekommen. „Ich bin mir sicher, dass wir am Ende auch die 423. Kommune von den Vorteilen überzeugen werden“, ergänzte Hinz.
Während ihres Besuchs unter der Führung von Bürgermeisterin Pfeiffer-Pantring, zahlreichen Magistratsmitgliedern sowie der Klimaschutzbeauftragten der Kommune, Pia Heidenreich-Herrmann, informierte sich die Umweltministerin zunächst über das am vergangenen Wochenende eingeweihte Leuchtturm-Projekt des Nabu Ortenberg sowie über das das energetisch sanierte Bürgerhaus, die Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Kindergartens, eine Ladestation für E-Mobilität, die LED-Straßenbeleuchtungen sowie die Holzhackschnitzel-Anlage im Energiedorf Bergheim.
„Wir sind stolz auf das, was wir in Ortenberg erreicht haben. Die Klimaschutzprojekte haben unsere Kommune bereichert: Wir konnten den Stadtkern durch die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude aufwerten. Wir haben in direkter Umgebung keinen Leerstand. Der Bau der Holzhackschnitzel-Anlage hat außerdem den Zusammenhalt in der Kommune gefördert. Die vielen Arbeitsstunden, die ehrenamtlich für dieses Projekt aufgebracht wurden, haben die Menschen hier zusammengeschweißt“, sagt Pfeiffer-Pantring. Am Ende profitierten die Haushalte, die an das Wärmenetz angeschlossen sind, von Energie aus nachhaltigen Ressourcen.
Die Klimaschutzprojekte in Ortenberg sind vielfältig und zeigen, welche Möglichkeiten es für Klimaschutz und Klimaanpassung vor Ort gibt: Das Info- und Mitmachzentrum in Selters legt seinen Schwerpunkt auf den Bereich Naturschutz. Die energetische Sanierung des Bürgerhauses und die Holzhackschnitzel-Anlage in Bergheim sind wiederum Beispiele für die erfolgreiche Wärme- und Energiewende. 121 Tonnen CO2 pro Jahr können etwa im Bürgerhaus durch die Sanierung gespart werden. „Die Bürger nutzen das Gebäude wieder gerne“, sagt die Bürgermeisterin.
Das nächste Projekt, das Ortenberg in Angriff nehmen wird, ist ein Carsharingsystem. „Ich bin beeindruckt von den Projekten, die Ortenberg auf die Beine gestellt“, sagte Hinz.

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Wie die Hummel, die Fliegen kann …

Oktober 20th, 2019 by Ilka

Wie die Hummel, die fliegen kann …
(Kreis-Anzeiger am 19.07.2019)

Vor zehn Jahren gegründet: Energiegenossenschaft landet mit Nahwärmenetz in Bergheim trotz aller Zweifler und Skeptiker großen Erfolg.

Von Oliver Potengowski

BERGHEIM – Vor zehn Jahren gründeten Bergheimer Bürger eine Energiegenossenschaft. Seit inzwischen acht Jahren versorgt sie, allen anfänglichen Zweifeln zum Trotz, über ein Nahwärmenetz rund die Hälfte der Einwohner des Dorfes mit umweltfreundlicher Heizenergie und warmem Wasser. Dabei hatten in der Gründungsphase vermeintliche Experten dem Projekt noch bescheinigt, nicht wirtschaftlich arbeiten zu können.
Hartmut Langlitz, Vorsitzender des Aufsichtsrates, kann heute über solche Voraussagen lachen. Er vergleicht die Energiegenossenschaft mit der Hummel, die fliegt, obwohl sie es nach den Gesetzen der Aerodynamik scheinbar nicht kann. Dass die Gründer und Mitglieder Aufgaben pragmatisch und auch gegen kritische Stimmen angehen und lösen, ist eines der Erfolgsrezepte der Energiegenossenschaft. Dazu sehen die Mitglieder Chancen, wo andere eher ein Problem sehen.

Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Energiegenossenschaft Bergheim sind sichtlich stolz auf das, was sie in zehn Jahren erreicht haben.
So begriffen sie die Erneuerung des Kanalnetzes in ihrem Dorf als einmalige Gelegenheit, zusammen mit den Abwasserrohren auch ein Leitungsnetz zur Versorgung der Häuser in die Erde zu bringen. Zusätzlichen Schub bekam das Projekt durch den damaligen Heizölpreis, der sich scheinbar unaufhaltsam einem Euro je Liter näherte. Durch eine Heizzentrale, die Holzhackschnitzel nutzte, sahen die Bergheimer die Möglichkeit, sich von dieser Preisentwicklung abzukoppeln.
Während der Beginn der Kanalarbeiten immer näher rückte, diskutierten die Dorfbewohner bei regelmäßigen Versammlungen das Für und Wider eines Nahwärmenetzes, wie das nötige Geld aufgebracht oder ob man einen externen Betreiber mit Bau und Unterhalt beauftragen sollte (Contracting). Manch einer zog den Sinn des Projekts grundsätzlich in Frage. Den Gründern war klar, dass das Nahwärmenetz zwar ökologisch sinnvoll ist. Es musste aber auch ökonomisch rentabel sein. Denn ohne eine entsprechende Wirtschaftlichkeit wäre keine Bank bereit gewesen, das Projekt zu finanzieren. Wäre der Energiepreis zu hoch, würden sich nicht genug Interessenten finden. Kämen nicht genug Anschlüsse zusammen, könnte das Netz nicht wirtschaftlich arbeiten.
„Wir hatten am Anfang auch mit der negativen Machbarkeitsstudie zu kämpfen“, sagt Aufsichtsratsmitglied Bernd Wenzel. Auf der anderen Seite zeigte das Interesse der Stadtwerke Gießen an Bau und Betrieb des Nahwärmenetzes, dass es offenbar durchaus Chancen auf Rentabilität gab. „Wir hatten überlegt, ob es sich lohnt oder nicht lohnt“, sagt Vorstandsmitglied Benjamin Kleer. Denn um wirtschaftlich zu werden, mussten noch mehrere 10 000 Euro eingespart werden. „Wir haben eine Wanderung um Bergheim gemacht und entschieden, entweder wir machen es alle zusammen oder wir machen es nicht.“
„Es stand Spitz auf Knopf“, beschreibt Langlitz den kritischen Punkt der Gründungsphase, als die Genossenschaft noch nicht eingetragen, aber bereits finanzielle Verpflichtungen entstanden waren. „Da haben wir mit dem Privatvermögen gehaftet.“ Er habe sich damals überlegt, „wenn wir jetzt umgehen, zahle ich privat 10 000 Euro.“ Dazu rückte der Beginn der Kanalarbeiten immer näher. Wenn es nicht gelänge, das Nahwärmenetz zusammen mit dieser Baumaßnahme zu errichten, wäre die Wirtschaftlichkeit des Projekts nur schwer zu erreichen gewesen. Rund 100 Abnehmer hätte das Netz haben müssen, um rentabel zu sein. Mit 108 Anschlüssen wurde diese Zahl schließlich übertroffen. „Es wären mit Sicherheit mehr dazu gekommen, wenn sie nicht gerade eine neue Heizung eingebaut hätten“, meint Aufsichtsratsmitglied Gerhard Lotz.
„Dafür fällt am Geburtstag meines Sohnes auch nie mehr die Heizung aus“, scherzt Markus Habiger vom Vorstand. Bevor er am Nahwärmenetz angeschlossen wurde, hatte er das drei Jahre in Folge erlebt. Wie zur Bestätigung bekommt sein Vorstandskollege gerade einen Anruf, dass in seinem Mietshaus die Heizung ausgefallen ist. „Es gab seit acht Jahren noch nie eine Havarie, dass es kalt war“, betont Langlitz nicht ohne Stolz. Dazu tragen nicht zuletzt die 27 Helfer in sieben Teams bei, die den Betrieb der Anlage sichern und bei Störungen sofort vor Ort sind, um auch kleine Reparaturen zu erledigen.
Rund 3,3 Millionen Euro haben die Genossen für das Nahwärmenetz, die Heizzentrale und zwei Photovoltaikanlagen investiert. 700 000 Euro wurden über Genossenschaftsanteile, 680 000 Euro über einen Tilgungszuschuss der KfW und 200 000 Euro über eine Förderung des Landes Hessen aufgebracht. Rund 1,7 Millionen mussten finanziert werden.
Mehr als 500 000 Euro des Darlehens seien bereits zurückgezahlt, jährlich würden rund 100 000 Euro getilgt. „Noch circa elf Jahre, dann sind wir durch“, rechnet Habiger. Neben der VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen, die die Finanzierung übernommen habe, danken die Genossen aber auch der Sparkasse Oberhessen, die den Zugang zu der Landesförderung gewiesen habe, und der Stadt Ortenberg. „Durch die Bürgschaft der Stadt sind wir in das günstigste Rating gelaufen“, sagt Habiger. Dadurch habe die Energiegenossenschaft Bergheim weniger Zinsen zahlen müssen als andere Energiedörfer.
„Die Kosten für das Netz sind teurer geworden“, räumt er dagegen ein. „Das ist nicht planbar“, ergänzt Vorstandsmitglied Franz Oppolzer. Statt der geplanten 480 000 Euro kostete die Verlegung der Heizungsrohre schließlich 780 000 Euro. Doch weil die Mittel begrenzt waren, mussten die Mehrkosten an anderer Stelle wieder eingespart werden. So wurde die Trassenführung des Netzes optimiert und bei anderen Kosten nachverhandelt. „Jede Firma, die hier mitmachen wollte, musste sich unseren Verhandlungen unterziehen“, erklärt Kleer. Vor allem aber wurden die Arbeiten nahezu lückenlos überwacht. „Entscheidend war, dass wir immer vor Ort waren“, stellt Habiger fest. „Wenn etwas aus dem Ruder gelaufen ist, konnten wir sofort eingreifen.“ Langlitz fügt hinzu: „Wir haben die Kompetenzen des ganzen Ortes gebündelt.“ So war es möglich, letztlich im Kostenplan zu bleiben.
Außerhalb des Planes bewegt sich dagegen der Einsatz der Heizung mit Holzhackschnitzeln. Allerdings im positiven Sinn. „Wir hatten damals kalkuliert, 85 Prozent aus Holz zu nehmen und den Rest aus Heizöl“, sagt Langlitz. Im schlechtesten Jahr habe die Anlage zu 97 Prozent, in guten Jahren sogar zu 99 Prozent mit Holz betrieben werden können. Dadurch seien regelmäßig Rückzahlungen der Abschlagszahlungen an die Mitglieder möglich gewesen. Um von Hackschnitzellieferungen unabhängiger zu werden und auch Stammholz, das die Genossenschaft teilweise kostenlos angeboten bekommt, nutzen zu können, wurde 2013 ein zusätzlicher Bunker neben der Halle gebaut. Derzeit ist das nächste Projekt in Planung, um die Effizienz des Nahwärmenetzes weiter zu steigern. Neben der Heizzentrale soll eine Solarthermie-Anlage gebaut werden. Damit könnte in den Sommermonaten so viel heißes Wasser erzeugt werden, dass die Hackschnitzelheizung nicht betrieben werden muss.

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Energiegenossenschaft Bergheim plant Bau eines Solarparks

Juli 7th, 2019 by Ilka

Energiegenossenschaft Bergheim plant Bau eines Solarparks

(Kreis-Anzeiger, von ten am 27.06.2019)

Die Energiegenossenschaft Bergheim plant auf Grundstücken neben der Heizzentrale einen Solarpark.

ORTENBERG – Die Energiegenossenschaft Bergheim plant, auf Grundstücken neben der Heizzentrale einen Solarpark zu bauen. Damit soll das Nahwärmenetz insbesondere auch im Sommer, wenn wenig Wärme benötigt wird, mit warmem Wasser versorgt werden, ohne die Heizzentrale zu betreiben. In einer Sondersitzung beschlossen die Ortenberger Stadtverordneten am Dienstag einstimmig, den Bebauungsplan entsprechend zu ändern.

„Einer duscht immer“, zitierte Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring den Bergheimer Ortsvorsteher Hartmut Langlitz. Mit dem Satz erläuterte er ein Problem, das auch die Betreiber von Heizungen in Privathäusern im Sommer erleben: Obwohl wegen der Hitze keine Heizung benötigt wird, werden Öl und Gas verbrannt, um warmes Wasser im Haushalt zu haben.

Gerade dieser Teillastbetrieb ist relativ unwirtschaftlich. Deshalb möchte die Energiegenossenschaft auf etwa 1000 bis 1200 Quadratmetern Sonnenkollektoren aufstellen. Im Unterschied zu den Solarzellen der Photovoltaik erzeugen die Kollektoren keinen Strom. Durch Röhren in den Elementen wird Wasser aufgeheizt. Langlitz lobte den sehr hohen Wirkungsgrad. Während mit Photovoltaik nur 19 Prozent der Energie genutzt werden könnten, seien es bei Solarthermie 75 Prozent.

Das Projekt habe nur Vorteile, erläuterte er. So sinke der Wartungs- und Betriebsaufwand für das Nahwärmenetz. Die Energiegenossenschaft rechnet damit, dass der Heizkessel in den vier Sommermonaten komplett abgeschaltet werden kann. Dadurch könne man die jährliche Wartung, die immer sorgfältig terminiert werden muss, einfacher organisieren. Voraussetzung sei allerdings, dass der Warmwasserspeicher von derzeit 40 000 Litern vergrößert werden müsse. Langlitz vermutet, dass weitere 60 Kubikmeter benötigt werden.

Rund 10 000 Euro für Hackschnitzel werden die Sonnenkollektoren jedes Jahr einsparen, rechnete Langlitz vor. Der Hersteller gebe sogar eine Garantie, dass die entsprechende Energiemenge in einem Drei-Jahres-Mittel erzeugt werde. Mit dem eingesparten Geld werde der Abtrag für die Investition finanziert, erläutert er. Denn bei der Gründung der Genossenschaft habe man erklärt, dass in zehn bis 15 Jahren, wenn die Gründungsinvestition abbezahlt sei, der Energiepreis sinken werde. Da könne man diesen Zeitraum jetzt nicht durch eine neue Investition weiter ausdehnen.

Pfeiffer-Pantring würdigte, dass von den drei Millionen Euro, die die Bürger bei der Gründung der Genossenschaft als Darlehen für den Bau des Nahwärmenetzes aufgenommen hätten und für die die Stadt gebürgt habe, inzwischen schon zwei Millionen getilgt seien. Deshalb warb sie dafür, auch für die Kredite zum Bau der Solarthermieanlage eine Bürgschaft zu übernehmen. Dadurch bekomme die Genossenschaft bessere Konditionen für die Darlehen und könne es schneller zurückzahlen.

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„Ortenberger Sonne“ verliehen

Juni 16th, 2019 by Ilka

(Kreis-Anzeiger, 15.01.2019, von ten)

Drei Initiativen werden beim Neujahrsempfang der Stadt Ortenberg mit dem Preis „Ortenberger Sonne“ ausgezeichnet.

Stellvertretend für die zahlreichen Bürger, die sich ehrenamtlich engagieren, wurden die Bürgerstiftung Pilgerrast Lißberg, die TKI Bücherei Bleichenbach und das Energiedorf Bergheim mit der „Ortenberger Sonne“ gewürdigt. (Foto: Potengowski)

ORTENBERG – Dass der Neujahrsempfang in Ortenberg mehr als ein fröhlicher Gruß zum Jahresanfang war, lag nicht nur am großen Informationsangebot. Neben einer Vielzahl an Publikationen zu Projekten der Stadt berichtete Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring auch über die Lage der Kommune. Höhepunkt war die Verleihung der Jetzt teilen:?“Ortenberger Sonne“ an drei Gruppen engagierter Bürger. Die regelmäßigen Probleme, einen genehmigungsfähigen Haushalt aufzustellen, zeigten, dass Ortenberg finanziell eine arme Stadt sei. In ihrer Ansprache erläuterte Pfeiffer-Pantring, wie vor allem aus den stetig wachsenden Kosten der Kinderbetreuung und den zu geringen Geldern, die Bund und Land zahlten, um diese Pflichtaufgabe der Stadt zu finanzieren, das Defizit entstehe.

Dabei kritisierte sie die unterschiedliche Bewertung der Bürger bei den Schlüsselzuweisungen. Während Eschborn für jeden Bürger 5300 Euro bekomme, sei dem Land in den kreisangehörigen Gemeinden der Bürger nur 500 bis 700 Euro wert. „Bringt der einzelne Bürger in Eschborn viel mehr Wertschöpfung hervor, als der Bürger in Eckartsborn?“, stellte sie zur Diskussion.

„Wir warten händeringend auf das Urteil des Staatsgerichtshof“, hofft Pfeiffer-Pantring auf die juristische Beseitigung dieser „Ungleichbehandlung“. Dabei verwies sie darauf, was Ortenberg in den letzten Jahren trotz knapper Kassen geleistet habe. So würden die Bemühungen der Stadt zur Energieeinsparung mit einem eigenen Kapitel in dem Buch „Klimaneutralität – Hessen 5 Jahre weiter“ gewürdigt. Es sei etwas Besonderes, „dass Ortenberg dort drin steht, wo andere mit dem Klimaschutz noch gar nicht angefangen haben“, betonte Pfeiffer-Pantring.

Wie der Steinbruch, auf dessen Gelände das Regierungspräsidium weder ein Wohn-, noch ein Gewerbegebiet genehmigen wolle, dennoch wieder Nutzen für die Stadt bringen könne, soll eine Ausstellung vom 8. bis zum 11. Februar im Bürgerhaus zeigen. Studenten der Frankfurt University of Applied Sciences, der früheren Fachhochschule, zeigen dort unter dem Titel „Velotel X“ Architekturentwürfe für ein ökologisch nachhaltiges Hotelprojekt, dass den Steinbruch und seine Einblicke in die Erdgeschichte integriert.

Pfeiffer-Pantring erläuterte auch den Zusammenhang zwischen Einwohnerzahlen und Gebühren für den Unterhalt der Infrastruktur. Deshalb sei es wichtig, dass Ortenberg entgegen früherer Prognosen nicht geschrumpft, sondern sogar Bürger hinzugewonnen habe. „Wir wollen uns auch im Außenbereich erweitern, aber wir müssen auch an den Innenbereich denken“, erklärte sie. „Wenn Sie in einer Straße mehrere leer stehende Häuser haben und dazwischen nur wenige ältere Menschen, dann brauchen Sie über Nachbarschaftshilfe nicht mehr nachzudenken.“

Die Bürger und ihr Engagement seien es, die Ortenberg reich machten. Dabei hob sie die Feuerwehren hervor. Was diese leisten könnten, habe die Bekämpfung des Brandes auf dem Rauhen Berg gezeigt. Dort habe sich auch ausgezahlt, dass die Feuerwehren in der Vergangenheit zusammen mit den Bewohnern des Rauhen Bergs das Verhalten in Notfällen geübt hatten.

Stellvertretend für die Vielfalt des bürgerschaftlichen Engagements wurden drei Initiativen, die seit zehn Jahren zum Reichtum der Stadt beitragen, mit der „Ortenberger Sonne“ geehrt. So hat das „Energiedorf Bergheim“ in dem Stadtteil ein Nahwärmenetz aufgebaut. Mehr als 100 Haushalte werden von einer Zentrale, die mit Holzhackschnitzeln beheizt wird, mit Wärme versorgt.

In Bleichenbach haben engagierte Bürger im Rahmen der Dorferneuerung die TKI Bücherei gegründet. Das Projekt, das diesen Sommer sein zehnjähriges Bestehen feiert, hat den Betrieb bisher komplett mit eigenen Mitteln finanziert. „Damit die TKI mehr ist, als eine Möglichkeit Bücher, DVDs oder Spiele auszuleihen, lassen sich die Organisatoren immer wieder attraktive Aktionen einfallen.“ Die dritte mit der „Ortenberger Sonne“ gewürdigte Initiative hat das alte Schulhaus in Lißberg, das lange dem Verfall preisgegeben war, wiederbelebt. In den Räumen sind eine Pilgerherberge am Bonifatiusweg und Veranstaltungsräume für die Bürger entstanden. Auch im Namen der anderen Preisträger dankte Harald Steiper von der Bürgerstiftung Pilgerrast den zahlreichen Helfern, „ohne die es nicht möglich gewesen wäre, das Projekt zu realisieren“. Gleichermaßen dankte er aber auch den Vertretern der Stadt. „Ohne Hilfe aus der Stadtverwaltung, dem Magistrat, der Bürgermeisterin und der Stadtverordnetenversammlung wäre kein einziges dieser Projekte möglich gewesen.“

Stadtverordnetenvorsteherin Ute Arendt-Söhngen richtete in ihrer Ansprache den Blick über die Stadt hinaus. Sie mahnte, dass 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs sich Nationalismus wieder ausbreite. „Dieser Rechtsruck kann durchaus als Folge einer neoliberalen Politik angesehen werden“, analysierte sie.

Die Schere zwischen arm und reich klaffe immer weiter auseinander. Die Sparzwänge der vergangenen Jahre hätten auch die Kommunalpolitik beeinflusst, kam sie auf die städtische Situation zurück. „Dennoch lassen wir uns nicht entmutigen und versuchen, im Rahmen unserer Möglichkeiten für unsere Kommune das Optimale zu erreichen, auch im Jahr 2019.“

 

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Besuch Energiedorf-Bergheim und Infoveranstaltung mit NATURSTROM

Dezember 3rd, 2016 by Ilka

Nahwämenetz Schotten-Eschenrod –

Besuch Energiedorf Bergheim und Infoveranstaltung am 17.11.2016 mit NATURSTROM

(Bildergalerie)

Um die Bevölkerung in Eschenrod für ein mögliches Nahwärmenetz zu begeistern, lud NATURSTROM am Donnerstag, den 17.11.2016, zur Besichtigung des Nahwärmenetzes in Ortenberg-Bergheim ein. Der Aufsichtsratsvorsitzende des Energiedorfes Bergheim eG, Herr Hartmut Langlitz, führte durch das Herz des dortigen Nahwärmenetzes, der Heizzentrale. Die BesucherInnen konnten sich hautnah ein Bild von der Funktionsweise der Wärmeproduktion machen, angefangen vom Hackschnitzellager über Transportschnecken, Holzofen, Pufferspeichern, bis hin zu Wärmetauschern und der Computerüberwachung.

Im Jahre 2009 kam es zur Gründung der Energiedorf Bergheim eG, die das Nahwärmeprojekt in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und lokalen Unternehmen realisierte. „Wir sind Überzeugungstäter“ so Langlitz, der sich über die rege Teilnahme der DorfbewohnerInnen an der Genossenschaft freut. Das Engagement zahlt sich aus – die Genossenschaft wurde 2013 als „Bürgerenergiegenossenschaft des Jahres“ ausgezeichnet. Ein Jahr zuvor wurde ihr der Umweltschutzpreis des Wetteraukreises und der Innovationspreis der OVAG verliehen.

An das Nahwärmenetz sind mehr als die Hälfte der Bergheimer angeschlossen. Der Anschluss an das Nahwärmenetz ist eine gute Investition in die Zukunft, da ein Drittel des Preises momentan zur Tilgung der Investitionskosten beiträgt, die sich in ca. 10 Jahren amortisiert haben werden. So sichern sich die GenossInnen langfristig eine günstige und von Schwankungen des Ölpreises unabhängige Wärmeversorgung.

Nach dem Ausflug in das Energiedorf fand im Dorfgemeinschaftshaus Eschenrod eine Informationsveranstaltung von NATURSTROM statt. Christian Schubert erklärte die Funktionsweise und Vorteile von Nahwärmenetzen im Allgemeinen und am Beispiel von Referenzprojekten. In Eschenrod könnte die Wärme der bestehenden Biogasanlage in Kombination mit einer Heizzentrale zur Wärmeversorgung genutzt werden. Nach einer Informationsveranstaltung im Januar hatten erste interessierte BewohnerInnen einen Energiefragebogen abgegeben, aus dem heraus eine erste Idee entwickelt wurde, wie eine mögliche Trasse in Eschenrod aussehen könnte. Das Unternehmen benötigt für die nächsten Planungsschritte weitere Fragebögen von potentiell interessierten Haushalten. Diese können bei der Familie Hartmann (Auf der Platte 17) abgegeben oder an die NATURSTROM AG geschickt werden und finden sich wie die Präsentation der Infoveranstaltung auf www.schotten.de.

 

 

Die NATURSTROM AG wurde 1998 mit Sitz in Düsseldorf gegründet. Das Unternehmen gehört zu den führenden unabhängigen Anbietern von Strom und Gas aus Erneuerbaren Energien. Es versorgt bundesweit mehr als 240.000 Haushalte, Institutionen und Gewerbekunden mit naturstrom sowie mehr als 14.000 mit naturstrom biogas. Neben der Belieferung mit Energie aus regenerativen Quellen setzt NATURSTROM auf den konsequenten Ausbau der Erneuerbaren Energien – mehr als 270 Öko-Kraftwerke sind durch Mitwirkung von NATURSTROM bereits ans Netz gegangen. Seit 1999 wird der Tarif naturstrom jährlich mit dem Grüner Strom Label zertifiziert. Aufgrund ihrer Vorreiterrolle bei der Systemintegration Erneuerbarer Energien im Ökostromhandel erhielt die NATURSTROM AG den Europäischen Solarpreis 2013.

 

(Text: Pressemitteilung zum 161117.docx, von Judith Bauer – Naturstrom)

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Kirchenchronik – Hartnäckige Bergheimer Gemeinde

Oktober 10th, 2015 by Ilka

(Gemeinde-Report, September – November 2015)

Hartnäckige Bergheimer Gemeinde

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Kirchenchronik – 1826 erklang die erste Orgel

Oktober 10th, 2015 by Ilka

(Gemeinde-Report, März – Mai 2015)

1826 erklang die erste Orgel

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