FAQ


Heizwerk

Wie groß soll die Anlage denn werden?

•    Das Heizwerk wird ca. 20×20 Meter groß sein. Eine Lagerung der Holzhackschnitzel und damit großer Platzbedarf ist nicht unbedingt notwendig, dennoch planen wir mit Weitsicht und wollen uns eine spätere Option offen lassen, um ggf. noch flexibler und wirtschaftlicher arbeiten zu können

Gibt es schon eine Planung?

•    Die Planung ist nahezu abgeschlossen und alle Vorbereitungen getroffen. Mit dem Bau des Netzes wird ab Juni 2010 begonnen

Kann man nur Holzhackschnitzel zum Heizen nehmen oder sind auch andere Materialien – wie z.B. Heckenschnitt, nasses Holz u. ä. – geeignet?

•    Möglich wäre der Betrieb der Anlage auch mit anderen Materialien; allerdings eignet sich nasses Holz weniger, da der von uns geplante Brenner Schaden nehmen würde. Das Material darf eine gewisse Restfeuchte nicht übersteigen. Bei der Auswahl des Kessels wird aber darauf geachtet, dass ein vielseitiger Brennstoffeinsatz möglich ist.

Wie soll das später laufen, wer kümmert sich um den Betrieb der Anlage?

•    Zuerst muss die Anlage errichtet werden, die Frage nach dem Betreiben stellt sich momentan noch nicht. Nachzudenken wäre dann auch über eventuell über eine Aufwandsentschädigung für die Betreiber der Anlage.

Standort

Welcher Standort für das Heizwerk ist geplant?

•    Als Standort war der Platz am Bürgerhaus vorgeschlagen worden (nach Ortenberg hin). Zur Zeit läuft die entsprechende Änderung des Bebauungsplanes für dieses Grundstück

Was passiert dann mit den Bergheimer Festen, die am Bürgerhaus stattfinden?

•    Diese Feste können weiterhin stattfinden, da die Anlage am westlichen Rand des Grundstückes errichtet werden soll und noch genügend Raum für unsere Dorffeste bleibt.

Wird nicht das Vereinsleben darunter leiden?

•    Auf keinen Fall, da auch weiterhin ausreichend Platz vorhanden sein wird. Und außerdem wird das Vereinsleben mit diesem Vorhaben eher wachsen, da die Kontakte untereinander zunehmen.

Was ist mit der Hochwassergefahr durch die Bleiche?

•    Das Wasser soll im Wald zurückgehalten werden, die Maßnahmen hierfür laufen bereits. Ferner werden die Obere und die Untere Wasserbehörde bei der Planung des Wärmeheizwerks mit einbezogen. Die Hochwassergefahr ist recht gering, dennoch soll durch geeignete Maßnahmen das Schadensrisiko weiter minimiert werden

Es gibt ein Privatgrundstück in Bergheim, das sich als Standort doch auch eignete; könnte man den Standort nicht dorthin verlegen?

•    Ein Standort im Ort würde bedeuten, dass mehrmals wöchentlich Lkw`s hier anfahren; das ist jedoch nur möglich, wenn die Zufahrtsstraße dafür ausgelegt ist. Jenseits der Brücke ist ein Standort ausgeschlossen, da die Brücke für Lkw-Verkehr gesperrt ist. Es wurden (auch in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden) alle möglichen Standorte untersucht und dabei festgestellt, dass der gewählte Standort der am Besten für das Projekt geeignete ist

Würde Bergheim das Grundstück für den Standort des neuen Heizkraftwerks kostenlos erhalten?

•    Stadt Ortenberg: Wenn alle Rahmenbedingungen vorhanden sind, könnte man es ähnlich wie bei einem Verein halten und eine entsprechende Fläche im Rahmen eines Erbbaupachtvertrages zuweisen.

Technische Ausstattung zu Hause

Muss ich jetzt im Haus für das warme Wasser einen Tank haben?

•    Das ist nicht nötig, da die Leistung der Übergabestation für alle Ein- und Zweifamilienhäuser ausreichend ist; lediglich bei einer Zusatzversorgung z.B. durch eine Solaranlage wird ein Boiler benötigt. Dies muss aber individuell untersucht werden.

Wie ist es, wenn ich mehrere Häuser auf einem Grundstück habe?

•    An eine Wärmeübergabestation kann man durchaus mehrere Häuser anhängen; die Station wäre dann entsprechend größer und leistungsfähiger.

Braucht dann jeder Anschließer einen Energiepass?

•    Ein Energiepass muss nicht erstellt werden, solange das Gebäude nicht vermietet oder verkauft wird. Hat aber mit dem Projekt „Energiedorf Bergheim“ nichts zu tun.

Finanzierung

Was bedeutet die de-minimis-Regelung?

•    Dies bedeutet, dass die – in unserem Falle – beantragten Fördergelder aus verschiedenen Quellen in der Summe nicht die Summe der Gesamtinvestitionen überschreiten dürfen. Der Schwellenwert wurde allgemein auf 200.000 Euro festgesetzt über einen Zeitraum von drei Jahren und setzt eine bürgschaftsspezifische Obergrenze.

Müssen die Kosten von den Mitgliedern getragen werden und sind die Kosten für alle gleich?

•    Die Finanzierung der Anlage besteht aus mehreren Bausteinen. Neben des Eigenkapitals der Genossenschaft gehören hier noch staatliche Fördermittel genannt; der Rest wird über regionale Kreditinstitute abgewickelt.

Wie hoch sind die einmaligen Anschlusskosten?

•    Anschlusskosten werden keine erhoben. Vorraussetzung zur Nutzung der Wärmelieferung ist die Mitgliedschaft in der Genossenschaft mit einer festgelegten Anzahl von Geschäftsanteilen, sowie ein von beiden Seiten unterzeichneter Wärmeliefervertrag

Gibt es Fördergelder und wie hoch sind diese?

•    Es gibt Fördergelder aus verschiedenen staatlichen Quellen. Dies zeigt auch den Willen der Regierungen zur Erhöhung des Anteiles an erneuerbarer Energien. Gerade jetzt bietet sich die Investition in ein solches Projekt an, nie waren die Fördergelder höher und gleichzeitig die Zinsen günstiger.

Sind die Zuschüsse und Förderungen ein fester Betrag?

•    Nein, sie sind prozentual gestaffelt bis zu einem Höchstbetrag und abhängig z.B. von der Trassenlänge des Nahwärmenetzes, der Heizleistung des Heizwerkes, u. ä.

Anschluss an das Nahwärmenetz

Wann kommt die Hard dran?

•    Da hier keine Straßensanierungen stattfinden, können wir den Zeitpunkt selbst bestimmen. Wir planen einen frühzeitigen Anschluss dieses Gebiets, Die ersten Verlegearbeiten sollen im Juni 2010 in der „Neuen Schulstraße“ und „Am Hardwald“ beginnen.

Kann ich auch später an das Netz gehen?

•    Dies wird sehr stark von den örtlichen Gegebenheiten abhängen und ist nach Abschluss der Planung in jedem Fall neu zu berechnen. Für einige Grundstücke wird es später aufgrund der dadurch verbundenen Kosten keine Möglichkeit mehr geben. Das Netz wird für die Teilnehmer gebaut, die sich auch daran beteiligen. Auch eine Reserve im Heizwerk würde auf Jahre hin nur unnötige Kosten verursachen. Fördermittel müssen jetzt beauftragt werden.

Welche Vorteile bietet mir ein Anschluss?

Beispielhaft ein paar Vorteile aufgelistet:
•    Unabhängigkeit von Öl- und Gaspreisen und dadurch günstigere Wärmekosten
•    Öltankversicherung entfällt
•    Keine Kosten durch weitere Maßnahmen wie neue DIN Vorschriften und
…..sonstige Neuerungen an der eigenen Heizungsanlage
•    Wegfall der Wartungskosten, Reparaturkosten und Rücklagen für Re-
…..Finanzierung der eigenen Heizung
•    Weiterer Platzbedarf durch Abbau der Öltanks bzw. nicht mehr benötigter
…..Lagerraum
•    Einsparung von Stromkosten für das Betreiben der eigenen Heizungsanlage
•    Bessere Umweltverträglichkeit und enorm hohe Einsparung an CO2
•    Nutzung heimischer Energieressourcen
•    Stärkung der heimischen Wirtschaft, da die Gelder in der Region bleiben
•    Sicherung von Arbeitsplätzen in der Land und Forstwirtschaft
•    Keine Kosten für den Schornsteinfeger
•    Nutzung nachwachsender Rohstoffe

Kosten und Preise

Ist eine Mindestabnahme vorgesehen?

•    Nein, üblich ist ein monatlicher Grundpreis, zu dem die tatsächlich benötigte und über einen geeichten Wärmemengenzähler gemessene Energie zugeschlagen wird.

Was soll sich da lohnen, ich zahle momentan 2.500€ für Heizöl im Jahr und soll auf einmal mehr zahlen?

•    Ein Vollkostenvergleich sieht anders aus: Einzurechnen sind auch die Kosten für einen neuen Kessel bzw. Tank, die Abschreibung, die regelmäßige Reinigung und Wartung, Kosten für den Schornsteinfeger, für Versicherungen, für den verlorenen Raum wegen Lagerung von Öl im Haus und nicht zu vergessen die laufenden Kosten zur Wärmeerzeugung.

Wird der Holzpreis bei zunehmender Nachfrage steigen?

•    Der Holzpreis verändert sich je nach Angebot/Nachfrage. Allerdings sind nach seriösen Schätzungen moderatere Preissteigerungen als beim Erdöl zu erwarten.

Hat Hessen-Forst schon langjährige Verträge zur Lieferung von Holzhackschnitzeln abgeschlossen bzw. würde Hessen-Forst das machen?

•    Nein, das würde kein wirtschaftlich agierender Betrieb machen. Einige Pellet-Lieferanten legen sich bis max. 5 Jahre preislich fest, das würde Hessen-Forst bei Holzhackschnitzeln ggf. auch machen. Verhandelt werden würde dies jedoch nur bei entsprechend hohen Abnahmemengen.

Straßen- / Kanalsanierung

Wurden keine Rücklagen gebildet für die Erneuerungen in den Ortschaften?

•    Stadt Ortenberg: Da niemals kostendeckend Gebühren erhoben worden sind, konnten auch keine Rücklagen gebildet werden.

Kann der zeitliche Ablauf der Sanierungsmaßnahmen beeinflusst werden?

•    Stadt Ortenberg: Eher nicht; diese Frage kann momentan nicht seriös beantwortet werden. Je höher die Zustimmung in der Bevölkerung zum neuen Heizkraftwerk ausfällt, desto eher ließe sich auch noch terminlich etwas steuern.

Was ist mit dem Kanalausbau und dem Wärmeanschluss auf der Hard?

•    Es sind mittelfristig keine Kanalbauarbeiten auf der Hard geplant, bei ausreichendem Interesse wird ggf. der Ausbau des Wärmenetzes von der Genossenschaft finanziert.

Die Kanalisation auf der Hardt ist auch marode und die Rohre zu klein bemessen.

•    Der Kanalausbau „Am Hardwald“ und „Neue Schulstr.“ Wird kurzfristig nicht vorgesehen

Machbarkeitsstudie

Werden die Beträge für die Machbarkeitsstudie bei einem positiven Ergebnis auf die sich hieran beteiligten Bürger/innen umgelegt?

•    Ja, die für die Machbarkeitsstudie eingesammelten Beträge werden in vollem Umfang bei einer Umsetzung auf die sich hieran beteiligten Bürger/innen bei der letzten Rate der Genossenschaftsanteile angerechnet.

Könnten sich nicht Vereine an der Machbarkeitsstudie beteiligen?

•    Wenn wir ein derartiges Vorhaben planen, ohne genügend Interessenten hinter uns zu bringen, dann ist das Projekt nicht zu verwirklichen. So reicht es nicht, einen potenten Geldgeber zu finden, sondern ganz wichtig ist die Anzahl der Beteiligung.

Allgemeines

Welche Gesellschaftsform wird gewählt?

•    Nach reiflicher Prüfung aller Gesellschaftsformen sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass die Genossenschaft die ideale Gesellschaftsform für uns ist. Dies wurde von Herrn Kaiser vom Genossenschaftsverband in der Informationsveranstaltung am 19.06.2009  ausführlich dargelegt.

Gibt es nicht auch eine Alternative zum Eigenbetrieb?

•    Es wurden uns verschiedene Angebote hierzu unterbreitet. Natürlich könnten wir das Projekt auch fremd vergeben. Dagegen spricht jedoch, dass wir dann nicht mehr die Preise selbst kalkulieren können und die weiteren Aufwendungen (z.B. für Personal) zusätzliche Kosten verursachen würden. Dieses Geld können die Bergheimer sparen.

Ist es möglich, bereits bestehende Solaranlagen in das Netz einzuspeisen?

•    Dies ist möglich und auch durchaus gewünscht. Die Einbindung von regenerativen Energien erhöht die Einsparung an CO2 für unseren Ort zusätzlich.

Sollten wir nicht mehrgleisig fahren (mit Windkraft, Solar, Erdwärme etc.)?

•    Dem ist nichts entgegenzusetzen; derzeit ist aber die gewählte Variante mit Holzhackschnitzeln die für unsere Belange wirtschaftlichste. Wobei unser Konzept so ausgerichtet ist, dass später ohne großen zusätzlichen Aufwand durchaus eine weitere Wärmequelle mit eingebunden werden kann. Entsprechende Reserven wurden mit in die Planungen einbezogen.