Unabhängig von Krisen


Erstellt: 28.02.2023, 13:50 Uhr (Frankfurter Neue Presse)

Von: red Redaktion

Rosbach/Ortenberg (pm). Tief beeindruckt von dem ehrenamtlichen Engagement zeigte sich eine Delegation der Rosbacher SPD bei ihrem Besuch des Energiedorfes Bergheim, einem Ortsteil von Ortenberg.

Auch Stabsstellenleiter Sebastian Briel nahm am Termin teil, um sich zusammen mit den Genossen und Genossinnen über Ansätze einer lokal verankerten Energieerzeugung zu informieren. In Bergheim versorgt die von den Bewohnern getragene gemeinnützige Genossenschaft Energiedorf-Bergheim eG nun schon seit vielen Jahren weite Teile des Dorfes mit Wärme über ein Nahwärmenetz.

Empfangen wurden die Besucher von der Ortenberger Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Hartmut Langlitz, einem der Initiatoren des Projektes. »Herzstück unseres Nahwärmenetzes«, sagte Langlitz, »ist die Holzhackschnitzelheizung.« Bevor die Anlage in Betrieb gehen konnte, waren einige Hürden zu nehmen. »Politik und das hohe ehrenamtliche Engagement«, führte Pfeiffer-Pantring aus, »haben an einem Strang gezogen und das Projekt zum Erfolg geführt.« Regionale Besonderheiten wie eine waldreiche Umgebung, die den Rohstoff für die zu verfeuernden Hackschnitzel liefert, und eine gewachsene, intakte Dorfstruktur seien hinzugekommen. Faktoren, die nicht eins zu eins auf andere Orte übertragbar sind.

Auch die technische Ausstattung überzeugte die Besucher: Um für einen Krisenfall gewappnet zu sein und Spitzenlasten abzufangen, findet sich neben dem 1000-kW-Holzhackschnitzelkessel noch ein 1600-kW-Ölheizkessel. Hinzu kommt ein 40 000 Liter fassender Warmwasserspeicher. Die Halle ist mit einer Fotovoltaikanlage bedeckt und auch eine Solarthermieanlage wurde inzwischen errichtet.

»Die Bergheimer können stolz auf das Erreichte sein«, meinte der SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Hans-Peter Rathjens. Der Ort sei zu einem guten Teil unabhängig von Öl- und Gaspreiskrisen, die Wertschöpfung bleibe in der Region, die Logistik zeichne sich durch kurze Wege aus und durch die Verbrennung von Holz als nachwachsendem Rohstoff werde der natürliche Kreislauf gewahrt. Auch lasse sich die mineralische Asche als Dünger nutzen.