Informationsveranstaltung vom 02.06.2010


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(Kreis-Anzeiger, 09.06.2010)

Energiedorf Bergheim – die ersten Rohrgräben auf Privatgrund

BERGHEIM (hwo). Zu einer weiteren Informationsveranstaltung hatten Vorstand und Aufsichtsrat der Energiedorf Bergheim eG alle betroffenen Bürger am vergangenen Mittwoch in das Bergheimer Dorfgemeinschaftshaus eingeladen. Themen waren der Mitgliederstand, die Finanzierung, der Baubeginn an den Privatgrundstücken und die Vorstellung des Bauzeitenplans.

Nach der Begrüßung der Anwesenden durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Hartmut Langlitz, sprach Rupert Höppe, forstlicher Energieberater des Wetteraukreises und der Stadt Frankfurt, über „nachhaltig heizen mit Holz“. Seine interessanten Ausführungen machten deutlich, dass es viele gute Argumente für das Heizen mit Holz gibt. Eines davon ist die CO2-neutrale Verbrennung, was bedeutet, dass das Holz beim Verbrennen nicht mehr CO2 freigibt, als es im Laufe seines „Holzlebens“ aufgenommen hat, und auch nicht mehr, als bei der Verrottung im Wald entstehen würde. Die „regionale Wertschöpfung“ ist ebenfalls nicht zu vernachlässigen, denn das Geld, das zum Heizen eingesetzt wird, bleibt im Land. Wichtig sind auch die kurzen Transportwege und natürlich die Tatsache, dass das Holz ständig nachwächst, und das sogar ziemlich schnell. „Es ist genug Holz in den Wäldern“, so Höppe, „und manches würde sonst einfach liegen bleiben“. Hessen hat – zusammen mit Rheinland-Pfalz – bezogen auf seine Fläche den größten Waldanteil in Deutschland. Auch „Landschaftspflegeholz“ aus Hecken- und Baumschnitt sowie Sägeresthölzer könnten verheizt werden.

Zum Mitgliederstand teilte Markus Habiger vom Vorstand mit, dass es im Augenblick 103 Genossen mit 110 Häusern gibt. Diese Mitglieder sind nun aufgerufen, satzungsgemäß die zweite Rate der Geschäftsanteile zu entrichten, wenn die Baugenehmigung für das Heizkraftwerk vorliegt, was wahrscheinlich Anfang August der Fall sein wird. Die Projekftfinanzierung wird mit der Volksbank Main-Kinzig-Büdingen abgewickelt. Die Fördermittel sind beantragt.

Technische Informationen kamen vom Vorstandssprecher Benjamin Kleer. Er stellte den Bauzeitenplan vor und erläuterte die Ausführung der Gräben auf den Privatgrundstücken und die Hauseinführungen. Begonnen hiermit wird in den Straßen Am Hardwald, Neue Schulstraße und Wacholderweg bereits im Juni. Wenn Hauseigentümer diese Arbeiten nicht selbst erledigen können, stehen die Aufsichtsratsmitglieder Bernd Wenzel und Klaus Franz für Auskünfte und Vermittlung von Firmen zur Verfügung.

Vorgestellt wurde auch eine „Hausübergabestation“, wie sie in ähnlicher Form in den Häusern der Wärmekunden installiert werden wird. Bis dies soweit ist, kommt aber auf jeden Fall noch die Grundsteinlegung für den Bau des Heizkraftwerkes.